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KAPITEL 8 (TEIL 3)

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Fotos: Felix Sonnenschein / True Motion

220 KILOMETER DURCH DIE JORDANISCHE WÜSTE:

„ANDERE SAGEN, DASS ICH BEKLOPPT BIN“

Laufen ist für Felix Sonnenschein Ausgleich. „Ich kalibriere mich neu – physisch und mental“, sagt der 35-Jährige, wenn man ihn fragt, warum er läuft. Eine Runde durch den Stadtwald? Manchmal nicht genug. Also sucht der Münsteraner gemeinsam mit zwei Schulfreunden eine neue Herausforderung. Und findet sie in einem fünftägigen Ultramarathon durch Jordanien. Warum er dafür Gemüse trocknet und Yoga im nass-heißen Studio macht. Ein Portrait.

Felix Sonnenschein wartet auf Hitze. Seit Tagen. Am liebsten auf 35 Grad im Schatten, keine Luftfeuchtigkeit. Auf einen richtig trockenen Sommer also. Doch die Sonne scheint nur selten in diesem Jahr. „Genau jetzt wäre eigentlich die Zeit, um richtig zu trainieren, um ins Schwitzen zu kommen, die Grenzen zu spüren“, sagt der 35-Jährige. Es ist August 2023. Und Felix Sonnenschein aktuell in der Trainingshochphase seines Lebens.

Bereits als Kind war der Münsteraner ein kleiner Leichtathlet. Er liebte das Laufen, vor allem die Mitteldistanzen. 800 und 1.500 Meter – hier war er zu Hause. Zumindest so lang, bis er sich ins Rudern verliebte. Erst als nach Schule und Studium keine Zeit mehr für Mannschaftssport blieb, er immer öfter und immer länger am Schreibtisch saß, fand Felix zurück zum Laufen. Als Ausgleich.

„Wenn ich laufe, kalibriere ich mich neu“, sagt er. „Physisch und mental.“ Wenn er keinen Sport mache, sei er nicht auszuhalten. Das weiß seine Familie, das wissen seine Freund*innen und Arbeitskolleg*innen. Schon als Kind war das so.

Heute arbeitet der Münsteraner bei einem großen Einzelhandelsunternehmen, ist dafür verantwortlich, Teams aufzubauen und neue Geschäftsfelder zu entwickeln, die bislang vernachlässigt wurden. „Neue Lösungen zu finden und neue Wege zu gehen“, sagt er, das sei es, was ihm Spaß mache. „Einfach draufloslaufen und Attacke.“ Sich ins Ungewisse stürzen – so oder ähnlich müssen seine Gedanken im vergangenen Jahr gewesen sein.

„WIR WAREN DER MEINUNG, DASS WIR EINE HERAUSFORDERUNG BRAUCHTEN“

Damals saß er mit zwei alten Studienfreunden zusammen. Sie philosophierten, spannen herum. „Unser Leben ist gut, uns geht es gut“, erinnert sich Felix an den Moment. Sie suchten nach einer Herausforderung, etwas, womit sie an ihre Grenzen kommen würden. „Wir waren der Meinung, dass wir eine neue Herausforderung brauchten“, sagt er heute.

Einer der drei Freunde wohnt mittlerweile nicht mehr in Deutschland. Er arbeitet in Saudi-Arabien – und erfährt dort von einem physisch und psychisch extremen Lauf: dem fünftägigen Ultramarathon durch die jordanische Wüste. „Das war perfekt, genau das, wonach wir gesucht hatten“, sagt Felix. Die drei melden sich an. Ohne jemals einen Ultramarathon gelaufen zu sein – geschweige einen in der brennenden Wüstensonne.

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„Ein Dreiklang“, sagt Felix, „ist meine Motivation.“

Der 35-Jährige liebt die körperliche Belastung, liebt es, die Grenzen auszureizen. Und sie manchmal auch zu überschreiten. Dafür setzt er sich ambitionierte Ziele. „Diese mit eigenen Mitteln irgendwie zu erreichen, tut mir gut“, sagt er. Doch vor allem treibt es ihn an, Dinge zu beweisen. „Mir selbst gegenüber, aber auch meinen Mitmenschen“, sagt er.

„Es motiviert mich, wenn andere sagen, dass ich bekloppt bin.“ Menschen sagen solche Dinge aus verschiedenen Gründen. Meist, weil sie sich bestimmte Herausforderungen nicht vorstellen können, sie zu verrückt klingen. „Ihnen dann zu zeigen, dass es doch geht, sie so zu beeindrucken, macht mich stolz. Und treibt mich an.“

NOCH ZEHN MONATE BIS JORDANIEN

Es ist Anfang 2023 als Felix sich einen Trainer sucht. Bis zum Start im heißen Sand am Jordan sind es noch zehn Monate.

In Jordanien geht es in fünf Tagen 220 Kilometer durch die Wüste, erst 38, dann 40, am dritten Tag 60, am vierten 48 und schließlich 34 Kilometer. „Die Cut-off-Time“, sagt der Münsteraner, „macht mir keine Sorgen.“ 1:45 Stunden haben die Läufer*innen Zeit, um sieben Kilometer zu laufen. Trotzdem: Die Belastungen sind extrem. Und für Felix noch nie dagewesen.

„Ich brauchte jemanden, der die Distanzen kennt, die Herausforderungen, physisch und mental“, erklärt Felix die Wahl seines Trainers. Er hat sich für jemanden entschieden, der vor wenigen Jahren selbst noch Ultramarathontitel gewonnen hat. Für Felix entwickelt er einen individuellen Trainingsplan.

Es geht los mit großen Umfängen in sehr geringem Tempo. Felix will seinen Körper, seine Muskeln und Sehnen langsam auf die steigende Belastung vorbereiten. In den ersten Wochen geht das gut. Dann kommen die Doppeleinheiten am Wochenende. Die Belastung steigt. Und steigt.

Schmerzen oder gar richtige Verletzungen? „Kannte ich nicht“, sagt Felix. „Bis ich mit der intensiven Vorbereitung für Jordanien angefangen habe.“ Die extremen, ständigen Belastungen überfordern Felix‘ Körper. Erst schmerzen die Wade und Achillessehne, morgens ist es dann noch schlimmer. Die Sehne unter seinem Fuß, die Plantarfaszie, tut so weh, dass er kaum aufstehen kann.

DIE DIAGNOSE: PLANTARFASZIITIS

Der Münsteraner geht zum Arzt. Die Diagnose: Plantarfasziitis – vermutlich ausgelöst durch Überbelastung, eine sogenannte overuse injury (Erfahre in Kapitel 4 (Teil 1), warum wir uns beim Laufen verletzen und welche Rolle overuse injuries hierbei spielen). Physiotherapie soll helfen. Doch die Schmerzen bleiben. Und das Training wird nicht selten zur Qual.

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Auf einer Veranstaltung hört Felix dann von True Motion, tauscht sich aus mit Mitgründer Prof. Dr. Gert-Peter Brüggemann. Er testet den U-TECH Aion, läuft mit dem Schuh. „Ich habe das Gefühl, dass durch das Einsinken meine Plantarfaszie entlastet wird“, sagt er. „Jeder Schritt wird abgefedert, die Belastung gleichmäßig verteilt.“ Der U-TECH Aion hilft Felix, wieder zu trainieren, sich auf die Hitzeschlacht durch Jordanien vorzubereiten.

Um die Sehne so gut es geht zu entlasten, trägt der 35-Jährige den Laufschuh auch im Alltag. Zusätzlich dehnt er sich jeden Tag, morgens und abends. Auch eine Stoßwellentherapie hat ihm dabei geholfen, die Schmerzen zu linden. „Mit dem U-TECH Aion kann ich wieder laufen, mein Ziel wieder verfolgen“, sagt Felix.

Einzig – das Wetter spielt nicht mit.

Mittlerweile ist Sommer in Deutschland. Und Felix und sein Trainer planen, die Wüstenhitze zu simulieren. Dann nämlich soll der Münsteraner bei 35 Grad im Schatten trainieren, durch die brennende Mittagssonne laufen. Bedingungen, die auch am Jordan herrschen. Doch die Sonne – sie scheint nicht. „Der Sommer wollte einfach kein Sommer sein“, sagt Felix. Die Suche nach einer Alternative beginnt.

Statt durchs regnerische Münster läuft Felix schließlich zum Yoga. Ein feucht-nasses Studio mit 39 Grad ersetzt die trockene Wüstenluft. Auf dem Programm: Hot Yoga. „Das ist natürlich kein Lauf durch Jordanien“, sagt Felix. „Meinen Körper kann ich so aber trotzdem ein wenig auf die starke Belastung bei Hitze vorbereiten.“

„KANN ICH DIE SACHEN AUCH NOCH NACH FÜNF TAGEN WÜSTE ESSEN?“

Vorbereiten muss er auch seinen Essensplan. Nicht nur, weil ein fünftägiger Dauerlauf bei mehr als 30 Grad im Schatten Tausende Kalorien verbrennt. Vor allem, weil es in den Camps keine Verpflegung vom Veranstalter gibt. „Alles, was du essen willst, musst du mitbringen und vorher selbst besorgen“, erzählt der 35-Jährige. Der einzige Service: der Transport der Nahrung von Nachtcamp zu Nachtcamp durch die Crew. Kühlkette? Fehlanzeige.

SEI IN DEINEM ELEMENT!

U-TECH NEVOS ELEMENTS NEXT GEN

In der Nacht. Und am Tag. Wenn die Welt verstummt und wir den Reiz der unendlichen Möglichkeiten spüren, wenn wir vor unserer Haustüre starten, die Straßen und Wälder erkunden. Wenn aus Sommernächten Herbsttage werden, wenn wir durch Wasser laufen und über Stock und Stein springen. Wenn wir neue Wege entdecken, egal was passiert – dann laufen wir, wo und wann immer wir wollen. Oder kurz: der neue U-TECH Nevos Elements next gen.

Wochenlang tüftelt Felix, was er transportieren kann, wie er Essen haltbar kriegt. Er informiert sich über Nährwerte und wie diese im Essen bleiben, kauft sich ein Vakuumiergerät. Er beginnt damit, verschiedenes Obst und Gemüse zu trocken, legt es dafür schonend für fünf Stunden bei 50 Grad in den Backofen. Anschließend vakuumiert er die getrocknete Nahrung – und legt sie stundenlang in die pralle Sonne.

„Ich wollte testen, was passiert, wenn das Essen stundenlang der Hitze ausgesetzt ist“, sagt Felix. „Ich wollte wissen: Kann ich die Sachen auch noch nach fünf Tagen Wüste essen?“ Er kann. Seit Anfang August steht nun Felix‘ Essensplan.

Jeden Morgen gibt es Haferflocken mit Leinsamen und Dinkelkleie, dazu Erdnussbutter und getrocknete Aprikosen. Auf der Strecke tankt Felix seine Kraftreserven mit Energieriegeln auf – bis es abends im Camp das selbstgetrocknete, vakuumierte Gemüse gibt. Dazu: Couscous oder Risotto. Mit Nüssen katapultiert Felix seine Kalorienaufnahme dann auf rund 4.800 Kalorien pro Tag hoch. „Durch dieses Projekt lerne ich nicht nur meine Grenzen noch besser kennen“, sagt der 35-Jährige, „ich habe auch gemerkt, wie viel Spaß es mir macht, Essen zuzubereiten und damit zu experimentieren.“

Um den Spaß geht es dann auch in Jordanien, die Zeit ist vollkommen nebensächlich. „Ich will einfach nur durchkommen“, gesteht Felix. Es ist sein erstes Abenteuer, seine erste Herausforderung dieser Art – und doch gleichzeitig auch Training für ein noch größeres Ziel. Im Juli 2024 startet der Münsteraner beim Triathlon-Event Challenge Roth. Dann geht es auch um Zeiten. Genauer gesagt: um Sekunden. „Unter neun Stunden zu bleiben – das ist mein großes Ziel“, sagt Felix. Sich darauf vorzubereiten, damit beginnt er schon Anfang Oktober in der jordanischen Wüste.

FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG:

WISSENSCHAFTLICH VALIDIERTE TECHNOLOGIEN

Unsere Technologie ist zu nahezu 100 % aus wissenschaftlichen Erkenntnissen und biomechanischer Forschung abgeleitet. Maßgeblich verantwortlich dafür ist Prof. Dr. Gert-Peter Brüggemann, jahrzehntelanger Leiter des Instituts für Biomechanik und Orthopädie an der Deutschen Sporthochschule Köln. In den vergangenen 25 Jahren war er Teil zahlreicher innovativer Laufschuhentwicklungen – und damit gefragter Experte bei den Giganten der Branche.

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