Im Ruhezustand ist sie so stark, dass wir mit ihr ein kleines Auto ziehen könnten: unsere Achillessehne. Unter Dauerbelastung und daraus resultierender Überbelastung kann es allerdings dazu kommen, dass wir keinen Schritt mehr ohne Schmerzen laufen können. Achillessehnenschmerzen und -verletzungen sind unter Läufer*innen weit verbreitet. Mehr als jede*r achte Läufer*in ist mindestens einmal im Jahr an der eigentlich so robusten Sehne verletzt, die unsere Wadenmuskulatur mit der Ferse verbindet. Dr. Paul Klein, Sportmediziner und Mannschaftsarzt des 1. FC Köln, erklärt, was die Achillessehne so verletzungsanfällig macht, was wir machen können, sobald es schmerzt, und was es bei der Behandlung einer Achillessehnenverletzung zu beachten gilt.
Sie ist die stärkste Sehne unseres Körpers – und wird dennoch beim Laufen häufig verletzt. Die Achillessehne ist nach dem Knie die am zweithäufigsten verletzte Struktur. In Zahlen ausgedrückt: 13,82 % aller Läufer*innen klagen innerhalb eines Jahres mindestens einmal über Schmerzen an der Achillessehne, die sie zu einer Laufpause zwingen.
Das zeigen die Ergebnisse der Run Better Research Study. Diese Studie mit rund 1.700 teilnehmenden Läufer*innen konnte erstmals einen Zusammenhang zwischen der Verletzungshäufigkeit der verschiedenen Körperregionen von Läufer*innen und der in den verwendeten Laufschuhen verbauten Mittelsohlentechnologien nachweisen. (Die wichtigsten Ergebnisse der Run Better Research Study auf einen Blick in Kapitel 5, Teil 2)
Aber welche Aufgabe übernimmt die Achillessehne in unserem Körper? Und liegt hier vielleicht schon der Grund für ihre Verletzungsanfälligkeit?
Die Achillessehne dient als Verbindungselement zwischen der Wadenmuskulatur und der knöchernen Ferse. Der Wadenmuskel (triceps surae) besteht grundsätzlich aus drei verschiedenen Muskelsträngen, die allesamt in der Achillessehne zusammenlaufen. Die Achillessehne setzt an der Ferse an und ermöglicht auf diese Weise eine Kraftübertragung der Wadenmuskulatur auf den Fuß.
Bei jedem Schritt, den wir gehen oder laufen, belasten wir unsere Achillessehne – das Mehrfache unseres Körpergewichts lastet in diesen Momenten auf ihr. Das ist im Grunde auch kein Problem, denn dafür hat die Natur die Achillessehne konstruiert.
Dr. Paul Klein, Sportmediziner und Mannschaftsarzt des 1. FC Köln (links, Foto: Dr. Paul Klein) und eine Illustration einer schmerzenden Achillessehne (rechts, Illustration: Adobe Stock)
Dr. Paul Klein, Facharzt für Orthopädie und Sportmedizin in der Orthopädie MediaPark und Mannschaftsarzt des Fußballbundesligisten 1. FC Köln, erklärt: „Die Achillessehne ist nicht umsonst die dickste Sehne in unserem Körper, denn sie hat die meiste Last zu tragen. Sie liegt am tiefsten Punkt des Körpers und ist dafür zuständig, den Fuß zu stabilisieren, gleichzeitig aber auch dafür, diesen beweglich zu machen. Nur so können wir uns überhaupt fortbewegen.“
Natürlich ist die Achillessehne nicht allein dafür verantwortlich, dass wir laufen können. Sie ist aber eine unersetzliche Komponente. Die unterschiedlichen Teilbereiche unseres Bewegungsapparates müssen zunächst in sich, aber auch im Zusammenspiel mit benachbarten Strukturen funktionieren, damit wir beschwerdefrei unseren Alltag bestreiten können. Das gilt auch beim Laufen. Funktioniert dabei eines der Puzzleteile nicht, wie es soll, kann es zu Dysbalancen kommen. Das Risiko einer Verletzung steigt.
„Verletzungen an der Achillessehne können unterschiedlichen Ursprungs sein, häufige Gründe sind eine Überbelastung, eine falsche Krafteinleitung in die Sehne oder das Auftreten von schädlichen Scherbewegungen auf die Sehnenstruktur“, erklärt Dr. Klein. Überbelastungen lassen sich häufig auf ein zu großes Belastungspensum zurückführen. In solchen Fällen setzen Läufer*innen ihren Körper einer Belastungsintensität aus, die größer als ihre aktuelle Belastbarkeit ist. Das Ergebnis: Das Gewebe gibt nach, es entstehen kleinere Risse, die in einer ernsthaften Verletzung zusammenlaufen können.
Eine der häufigsten Laufverletzungen an der Achillessehne ist die sogenannte Achillodynie, auch als Achillessehnentendinose oder umgangssprachlich als Achillessehnenreizung bezeichnet. Eine Tendinose ist eine nicht entzündliche Veränderung einer Sehne, die für die Betroffenen äußerst schmerzhaft sein kann. „Früher häufig als Entzündung missinterpretiert, weiß man heute, dass die Tendinose vielmehr ein Umbau der Achillessehne mit falschem Bindegewebe ist, was durch Überbelastung oder schädliche Scherbewegungen verursacht wird“, erklärt der Sportmediziner. Im Detail: Das robustere Kollagen Typ 1, das wichtig für die Belastbarkeit einer Sehne ist, wird durch das lockerere Kollagen Typ 3, das viel Wasser zieht, ersetzt. Das Ergebnis: Die Achillessehne quillt auf, wird dick, ist weniger belastbar und anfälliger für Schmerzen.
Die Achillessehnentendinose ist meist im mittleren Drittel der Achillessehne lokalisiert, aber auch am Fersenansatz. Tritt zudem noch eine Verkalkung der Struktur auf, sprechen Dr. Klein und seine Kolleg*innen von einem sogenannten dorsalen Fersensporn. Darüber hinaus gibt es eine Reihe weiterer Erkrankungen benachbarter Strukturen, die schmerzhaft auf die Achillessehne ausstrahlen können.
Die Haglund-Deformität ist eine Fehlbildung der Ferse mit einem zusätzlichen Höcker, durch den der Druck auf die Achillessehne erhöht sein kann. Auch eine Schleimbeutelentzündung zwischen Ferse und Achillessehne kann ein Grund sein, dass Läufer*innen Schmerzen im Bereich der Achillessehne spüren.
Zudem sorgt die direkte Verbindung der Achillessehne mit der Wadenmuskulatur dafür, dass Erkrankungen oder Schmerzen der einen Struktur einen unmittelbaren Einfluss auf die andere Struktur haben. Ein verhärteter Wadenmuskel kann so Schmerzen an der Achillessehne verursachen, eine Verletzung der Achillessehne führt umgekehrt häufig zu einer erhöhten Muskelspannung der Wade.
Dieses Wechselspiel zwischen Muskel und Sehne ist ein Paradebeispiel dafür, wie eng verstrickt unsere Strukturen miteinander sind, damit wir uns beschwerdefrei fortbewegen können. Umso wichtiger ist es, bei anhaltenden Schmerzen einen Facharzt aufzusuchen – um neben einer zuverlässigen Diagnose einen geeigneten Behandlungsplan zu bekommen.
Um Achillessehnenproblematiken bestimmen zu können, greift Dr. Klein auf klinische und bildgebende Diagnoseverfahren zurück. Zunächst bestimmt er, wo der Schmerz liegt. Je nach vermuteter Erkrankung der Achillessehne nutzt er eine Ultraschalluntersuchung, auf der Veränderungen an der Sehne gut sichtbar sind – oder greift zusätzlich auf ein MRT zurück, wodurch die Sehnenqualität noch einmal besser darstellbar ist.
„In der Diagnostik geht es aber nicht nur darum, was der Patient hat, sondern auch, warum er die Probleme hat. Mindestens genauso wichtig wie der Befund ist also die Ursachenermittlung“, sagt Dr. Klein. Dafür gibt es eine Vielzahl an Möglichkeiten: Mithilfe einer Bewegungsanalyse gelingt es beispielsweise, die Lauftechnik und die ausgeführten Bewegungsmuster der Läufer*innen zu prüfen.
Ein Blick auf die benachbarten Gelenke sowie auf den kompletten Bewegungsapparat gibt zudem Auskunft über mögliche Begleitverletzungen, die potenziell einen negativen Einfluss auf die Achillessehne haben können. Das können beispielsweise eine Beinlängendifferenz oder ein in der Streckung eingeschränktes Knie sein. „Bei der Behandlung von Achillessehnenverletzungen darf nicht nur auf den Fuß geschaut werden“, sagt Experte Dr. Klein. „Der Bewegungsapparat muss ganzheitlich auf seine Funktionalität geprüft werden.“
Haben wir Achillessehnenschmerzen beim Laufen, bleibt uns meist nur eine Möglichkeit: den Lauf unterbrechen und die Belastung der betroffenen Struktur reduzieren. Das ist für den Moment des akuten Schmerzes auch das einzig vernünftige Mittel. Gleichzeitig heißt das aber nicht, den Fuß für die nächsten Wochen ruhig zu stellen und so wenig wie möglich zu belasten. Denn: Der Erhalt einer gewissen Grundaktivität der Sehne ist wichtig, um ihre Funktionalität zu sichern.
In der Nacht. Und am Tag. Wenn die Welt verstummt und wir den Reiz der unendlichen Möglichkeiten spüren, wenn wir vor unserer Haustüre starten, die Straßen und Wälder erkunden. Wenn aus Sommernächten Herbsttage werden, wenn wir durch Wasser laufen und über Stock und Stein springen. Wenn wir neue Wege entdecken, egal was passiert – dann laufen wir, wo und wann immer wir wollen. Oder kurz: der neue U-TECH Nevos Elements next gen.
Daher gilt: Eine Laufpause ist nicht gleichzusetzen mit einer Bewegungspause. „Wir sollten auf den Schmerz hören. Eine dosierte Belastung und Bewegung sind aber in jedem Fall wichtig, damit die Achillessehne nicht verkümmert. Ist Laufen nicht schmerzfrei möglich, können wir gut auf das Fahrrad oder den Crosstrainer umsteigen“, erklärt der Sportmediziner.
Wichtig dabei ist: Das Schmerzempfinden ist individuell und wir sollten in uns hineinhören. Die eigene Schmerzbeurteilung sollte dabei ohne Einnahme von Schmerzmitteln erfolgen, ansonsten verfälschen die betäubten Schmerzrezeptoren die Aussagekraft darüber, in welchem Maße die betroffene Struktur belastbar ist.
Um die Belastung auf unsere Achillessehne zu senken, ist zudem die Wahl unserer Laufschuhe ein entscheidender Faktor. Und nicht nur das: Die Ergebnisse der Run Better Research Study zeigen zudem, dass die Wahl unserer Laufschuhe einen maßgeblichen Einfluss auf das Risiko von Achillessehnenverletzungen hat. Genauer gesagt: die Wahl der Mittelsohlentechnologie. Demnach kann das Laufen in True Motion Laufschuhen mit U-TECH™ Technologie das Risiko, sich an der Achillessehne zu verletzen, dramatisch senken.
Die sogenannte U-TECH™ Technologie erinnert auf den ersten Blick an ein umgedrehtes Hufeisen. Sie ist in Form und Funktion inspiriert von den Strukturen des menschlichen Körpers: rund und elastisch – wie das Fettpolster um die menschlichen Fersen oder die Menisken im Knie. Ziel ist es, die Belastung zu senken und das Verletzungsrisiko zu reduzieren. Eine Aussparung im Rückfußbereich, in die die Ferse während des Abrollvorgangs eintaucht, bildet das Herzstück der U-TECH™ Technologie. Auf diese Weise werden die beim Laufen auftretenden Kräfte zentriert und ausgerichtet – und können wie von der Natur vorgesehen gerade durch unseren Körper laufen.
Damit greift die U-TECH™ Technologie auf die gleichen Grundsätze zurück wie eine professionelle Diagnostik: Es wird nicht nur versucht, die Symptome zu behandeln. Vielmehr setzt U-TECH™ an der Ursache der Beschwerden an, um diese gar nicht erst bzw. nicht wieder entstehen zu lassen.
Schmerzen an der Achillessehne sind tückisch, sie halten uns vom Laufen ab, jeder Schritt ist schmerzhaft. Für jede*n Läufer*in ein Rückschlag. Insbesondere aber dann, wenn das Laufen Teil des Berufs ist – wie es bei der ehemaligen Leichtathletin Jennifer Oeser der Fall war. Die zweifache Vizeweltmeisterin im Siebenkampf erzählt von ihrer Leidenschaft für das Laufen – während und nach der Karriere. Davon, wie sie von Achillessehnenbeschwerden zurückgeworfen wurde, diese aber schließlich überwinden konnte. Jennifers inspirierende Geschichte gibt es ab dem 7. September im 8. Kapitel (Teil 2) unseres Run Better Projects.
KAPITEL 8 (TEIL 2) ________
„Das Schöne am Laufen ist, dass ich spontan entscheiden kann, wann es losgeht, wie lange und wie weit ich laufen möchte – komplett flexibel und unabhängig von Terminen und sportlichen Verpflichtungen“, sagt die ehemalige Profi-Leichtathletin Jennifer Oeser. Das ganze Portrait gibt es ab dem 7. September.
→ TEIL 2 LESEN (AB 7. SEPTEMBER)
Unsere Technologie ist zu nahezu 100 % aus wissenschaftlichen Erkenntnissen und biomechanischer Forschung abgeleitet. Maßgeblich verantwortlich dafür ist Prof. Dr. Gert-Peter Brüggemann, jahrzehntelanger Leiter des Instituts für Biomechanik und Orthopädie an der Deutschen Sporthochschule Köln. In den vergangenen 25 Jahren war er Teil zahlreicher innovativer Laufschuhentwicklungen – und damit gefragter Experte bei den Giganten der Branche.
Entdecke alle Stories von True Motion – und sei immer informiert über neue Produkte, Aktionen und Events. Kurz: Center your run!
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