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Schmerzen beim Laufen in der Achillessehne: Ursache Achillessehnenentzündung?

10. September 2021

Eigentlich lieben wir das Laufen – wären da nicht diese ständigen, brennenden Schmerzen an der Ferse während des Joggens. Die sogenannte Achillessehnenentzündung (auch: Achillodynie) ist ein weitverbreitetes Problem unter Läuferinnen und Läufern. Häufig klagen sie selbst in der Wadenmuskulatur über Beschwerden. Die Folge: Das Training fällt schwer, die Achillessehne belastet uns. Doch wie entsteht eigentlich eine Achillessehnenentzündung und gibt es eine Therapie? Prof. Dr. Gert-Peter Brüggemann erklärt, welche Rolle die Biomechanik bei einer Achillodynie spielt – und welche Ursachen die schmerzhafte Entzündung auslösen können.

Inhaltsverzeichnis:

  1. Mit ihr kann man ein kleines Auto heben: die Achillessehne

  2. Diagnose Achillodynie: Diese Symptome sprechen für eine Achillessehnenentzündung

  3. Die biomechanischen Ursachen einer Achillodynie verstehen: Was passiert in unserem Körper?

  4. Diese Faktoren verstärken die Überbelastung unserer Achillessehnen

    Behandlung der

  5. Achillessehnenentzündung: Operation nicht nötig

Die Achillessehnenentzündung ist eine der häufigsten Sportverletzungen. Kein Wunder, dass fast alle von uns schon einmal über Schmerzen im Bereich der Ferse geklagt haben. Etwa jede zehnte Person, die uns entgegenläuft, kennt die Beschwerden in der Achillessehne nur zu gut: Kaum laufen wir los, schon brennt und zieht es in der Ferse. Und das ganz plötzlich. Jahrelang nämlich hatten wir keine Probleme auf unserer wöchentlichen Laufstrecke. Das Problem: Die Achillessehnenentzündung ist tückisch. Oft fällt es uns gerade zu Beginn der Beschwerden leicht, die Symptome zu ignorieren. Allerdings führt ständiges Training trotz anfangs nur leichter Schmerzen dazu, dass die Entzündung der Achillessehne still und heimlich voranschreitet.

Doch woran liegt es, dass wir diese Beschwerden auf einmal nicht mehr aushalten können? „Die Achillessehne ist wie ein Drahtseil“, beschreibt Prof. Dr. Gert-Peter Brüggemann, Biomechanik-Experte und Mitgründer von True Motion, dieses Phänomen. „So ein Drahtseil können wir ein Mal biegen, wir können es hundert Mal biegen. Doch machen wir das zu häufig und pausenlos, dann gibt der Draht irgendwann auf – und bricht.“

Damit wir eine Entzündung unserer Achillessehne also vermeiden können, müssen wir wissen, wie weit wir sie belasten dürfen. Denn häufig liegen genau hierin die Ursachen – und die Antworten in der Biomechanik unseres Körpers.

Mit ihr kann man ein kleines Auto heben: die Achillessehne

Die Achillessehnenentzündung ist ein schmerzhafter Reizzustand der Achillessehne. In der Fachsprache nennt man diese Erkrankung Achillodynie: eine Zusammensetzung aus „Achillo“, also der betroffenen Sehne, und „dynie“, dem Schmerz.

Wie der Name es bereits vermuten lässt, ist bei einer Achillodynie die Achillessehne betroffen. Diese Sehne im Bereich der Ferse ist etwa so breit wie zwei nebeneinanderliegende Finger – und damit die stärkste Sehne unseres Körpers, erklärt Prof. Brüggemann. Die Achillessehne ist ein echtes Kraftpaket. Sie ist so stark, dass wir im Ruhezustand ein kleines Auto an sie hängen könnten, ohne dass sie reißt. Die 20 bis 25 cm lange Achillessehne verbindet das Fersenbein, den hintersten Knochen des Fußes, mit unserer Wadenmuskulatur und dem Oberschenkel.

Die Kraft von der Muskulatur auf unseren Fuß und die Zehen zu übertragen, ist somit die Hauptaufgabe der Achillessehne. Nur dank ihr können wir unsere Füße strecken. Und das ist wichtig, bei jedem einzelnen Schritt. Gerade beim Laufen kommt somit echte Arbeit auf unsere Achillessehne zu. Denn beim Joggen muss die Sehne etwa das „Fünf- bis Sechsfache unseres Körpergewichts aushalten und abfedern“, sagt Biomechaniker Brüggemann. Diese enorme dynamische Belastung kann auf Dauer selbst die stärkste Sehne überfordern und verletzen. Sie fängt an zu schmerzen. Die Diagnose: eine Achillessehnenentzündung.

Die entsteht aufgrund ständiger Belastung und durch den starken Zug entlang der Sehne. Die Folge: Es kommt zu kleinen Rissen in der Struktur, vergleichbar mit jenen in einem porösen Gummiband. In den meisten Körperregionen startet unserer Körper an diesem Punkt einer Entzündung mit seiner eigenen Behandlung. Die Achillessehne kann dies nicht so gut. Denn bei ihr gibt es einen entscheidenden Nachteil: Die Blutversorgung der Sehne ist ziemlich schlecht. Nun ist allerdings das Blut wichtig, um die körpereigene Therapie und den damit verbundenen Heilungsprozess in Gang zu setzen. Am Ende ist es letztlich unser Blut, dass die Nährstoffe hin zur betroffenen Stelle und die Abfallstoffe von dieser wegführt.

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Das Läuferknie: Plötzlich Knieschmerzen beim Laufen

Die natürliche, eingeschränkte Fähigkeit der Achillessehne, sich selbst zu heilen, steht also den ständigen Überbelastungsverletzungen gegenüber. So kommt die Sehne mit der Zeit an ihre Grenzen. Genau das ist letztlich auch der Grund dafür, warum es bei den meisten Läuferinnen und Läufern erst nach einer langen und beschwerdefreien Zeit zu einer Achillessehnenentzündung kommt.

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Diagnose Achillodynie: Diese Symptome sprechen für eine Achillessehnenentzündung

Die typischen Symptome einer Achillessehnenreizung sind zuallererst Schmerzen, die dann auftreten, wenn wir unsere Füße und Beine belasten. Leiden wir also unter einer akuten Entzündung der Achillessehne, spüren wir bereits auf den ersten Laufmetern brennende Schmerzen im Bereich unserer Ferse. Das kann schnell dazu führen, dass wir bereits nach wenigen Schritten die Lust am Laufen verlieren.

Im Prinzip ist gerade das eine Schutzfunktion unseres Körpers. Denn während die Entzündung noch frisch ist, verschwinden die Schmerzen oft nach kurzer Zeit – teils gar während der Belastung. Nicht selten denken Läuferinnen und Läufer dann, dass sie ihrem Schmerz davonlaufen können. Doch dieser Gedanke ist fatal. Hat sich die Entzündung in der Sehne eingenistet, verschwindet das schmerzhafte Brennen weder während des Laufens noch kurz nach der Belastung. Die Sehne an der Ferse schmerzt meist auch dann noch viele Minuten lang, wenn wir unsere Belastung reduziert haben.

Weitere Symptome einer entzündeten Achillessehne sind Rötungen und Schwellungen an der betroffenen Stelle. Wenn Patientinnen und Patienten auf ihre Sehne drücken, spüren sie einen unangenehm stechenden Schmerz – meist jedoch nur an einer Seite. Besonders schmerzhaft ist es für die Betroffenen, wenn nicht nur eine, sondern gleich beide Achillessehnen entzündet sind. Der Sport wird dann zur Qual. Fersensporn und Plantar Fasciitis sind häufig die Folgen einer entzündeten Achillessehnenentzündung.

Die biomechanischen Ursachen einer Achillodynie verstehen: Was passiert in unserem Körper?

Wenn wir das Krankheitsbild der Achillodynie verstehen möchten, müssen wir uns mit ihrem natürlichen Ursprung beschäftigen: der menschlichen Biomechanik. Genau das ist das Fachgebiet von Gert-Peter Brüggemann. Er kennt die natürlichen Gefahren, die am Ende zu einer Entzündung der Achillessehne führen können: der Peitscheneffekt und die Sehnenverdrillung.

  • Der Peitscheneffekt: Die meisten Läuferinnen und Läufer setzen beim Joggen ihren Fuß zuerst mit der Ferse auf. „Hierbei spannt sich die Achillessehne wie ein Bogen“, erklärt Biomechaniker Brüggemann. Ein Problem ist das zunächst nicht – es kann jedoch schnell zu einem werden.

    Denn immer dann, wenn Läuferinnen und Läufer kurz davor sind, ihren Fuß abzurollen und sich die Fußspitze nach unten senkt, gibt es einen winzig kleinen Augenblick, in dem keine Spannung auf der Achillessehne lastet. Das ändert sich, wenn das Abrollen beginnt. Schlagartig wird unsere Achillessehne gespannt – und eine enorme Zugkraft entsteht. „Bildlich können wir uns das vorstellen wie die Bewegung einer Peitsche“, sagt Prof. Dr. Brüggemann. Dieser Peitscheneffekt sorgt letztlich für eine extreme Belastung unserer Achillessehnen – und kann diese auf Dauer schädigen.

  • Die Sehnenverdrillung: Unsere Achillessehne besteht aus drei Strängen. Wie bei einem Tau sind diese ineinander verdrillt – denn nur so hält die Sehne die Kraft aus, die während der Belastung auf sie einwirkt. Diese drei Stränge wiederum sind mit verschiedenen Muskeln verbunden. „Das führt dazu, dass sie unterschiedlich stark belastet werden“, erklärt Biomechanik-Professor Brüggemann.

    Genau dieses natürliche Zusammenspiel ist dann problematisch, wenn das Aufsetzen des Fußes nicht zentriert ist. Dann nämlich ziehen die Muskeln mit unterschiedlicher Stärke an den Sehnensträngen. Was dann passiert, können wir manchmal sogar hören: Die Stränge reiben aneinander und schädigen auf Dauer die Achillessehne. Eine Achillessehnenentzündung kann die Folge sein.

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Diese Faktoren verstärken die Überbelastung unserer Achillessehnen

Die Achillessehnenentzündung entsteht also dann, wenn wir unsere Faszien überbelasten. Häufig ist das der Fall, wenn wir zu intensiv Sport treiben. Doch das ist nicht immer die Ursache hinter einer Achillodynie. Denn es gibt gleich mehrere Faktoren, die unseren biomechanischen Bewegungsapparat beeinflussen und damit die natürliche Spannung auf unsere Achillessehne verstärken:

  • Trainingszustand: Wie unser gesamter Körper, lernt auch unsere Achillessehne auf Dauer. Wir können sie also trainieren. Im Umkehrschluss bedeutet das jedoch: Untrainierte Sportlerinnen und Sportler riskieren schneller eine Achillodynie. Deswegen sollten wir unsere Belastung immer an unseren Trainingszustand anpassen.

  • Regenerationszeit: Dass sich in unseren Sehnen nach einem intensiven Training kleine Haarrisse bilden, ist ganz normal. Doch gerade deswegen ist es umso wichtiger, unseren Sehnen genug Zeit zu geben, sich wieder zu erholen. Für unsere Achillessehne gilt das ganz besonders. Denn schließlich verhindert ihre schlechte Blutversorgung einen schnellen Heilungsprozess. Eine zu kurze Pause ist daher für die körpereigene Therapie besonders problematisch.

  • Art und Intensität der Belastung: Ein kurzer Spaziergang am Wochenende fordert unsere Achillessehne deutlich weniger als unsere wöchentliche Laufeinheit oder Sportarten, bei denen wir uns sprunghaft bewegen. Nun heißt das keinesfalls, dass wir solche Sportarten meiden sollten – im Gegenteil. Allerdings sollten wir gerade dann vermehrt darauf achten, dass wir unseren Sehnen eine ausgiebige Ruhepause gönnen und unsere Trainingseinheiten bewusst steuern.

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  • Alter: Mit dem Alter nimmt auch die Geschwindigkeit der Prozesse unseres Körpers ab. Das ist biologisch und ganz normal. Für uns bedeutet das jedoch: Die sowieso schon langsame Regeneration der Achillessehnen nimmt im Alter noch einmal Tempo heraus. Die Folge: Wir können unsere Sehne noch schneller überfordern.

  • Gewicht: Bei jedem Schritt fängt unsere Achillessehne unser gesamtes Körpergewicht ab. Diese extreme Krafteinwirkung erhöht sich beim Laufen noch einmal um ein Vielfaches. Da erscheint es nur logisch, dass unser Gewicht eine entscheidende Rolle dabei spielt, wie stark wir unsere Achillessehne beim Sport belasten. Letztlich bringt jedes zusätzliche Kilogramm unsere Sehne näher an ihre Überlastungsgrenze. Trotzdem können auch Menschen mit Übergewicht laufen gehen. Sie sollten jedoch ganz besonders darauf achten, dass sie sich zwischen ihren Trainingseinheiten ausreichend regenerieren.

  • Falsche Laufschuhe: Besonders unsere Achillessehnen leiden unter abgelaufenen oder schlechten Laufschuhen. Ein guter Laufschuh nämlich hilft dabei, die hohen Kraftimpulse während unserer Laufeinheit optimal abzudämpfen. Und das ist wichtig, denn beim Laufen wirkt das bis zu Sechsfache unseres Körpergewichts auf unsere Sehnen. Passt uns ein Laufschuh nicht richtig oder ist er bereits abgelaufen, kann er uns vor diesen Kräften nicht mehr schützen. Unsere Achillessehne kapituliert.

    Mit diesem Problem kämpfen vor allem Läuferinnen und Läufer mit verkürzter Wadenmuskulatur. Hier führen Laufschuhe mit flacher Sprengung dazu, dass aufgrund der Belastung der Achillessehne Schmerzen entstehen. Ist das der Fall, hilft es, die Achillessehne zu dehnen. Eine solche Dehnübung kann wie folgt aussehen: Mit dem Vorfuß stellen wir uns auf eine Treppenstufe und senken dabei die Ferse soweit wie es geht ab. Diese Position halten wir für etwa 30 Sekunden.

Behandlung der Achillessehnenentzündung: Operation nicht nötig

Wenn die Achillessehne akut schmerzt, dann ruft sie nach einer Pause. Und die sollten wir ihr geben. Denn schließlich ist die Achillodynie eine klassiche Überbelastungserscheinung. Die beste Therapie in akuten Fällen ist also, der Achillessehne Zeit zu geben, damit sie sich erholen kann. Zusätzlich hilft es, eine dicke, geschwollene Sehne nach dem Laufen mit einem Kühlpack zu kühlen. Damit wir uns bei der Behandlung nicht verbrennen, sollten wir das Kühlpack in ein Handtuch wickeln, bevor wir es auf die betroffene Sehne legen. Das hilft, damit die Schwellung zurückgeht.

Verursacht die Achillodynie die Achillessehnenschmerzen nach dem Laufen, ist eine Operation nicht nötig. Stattdessen können Patientinnen und Patienten ihre Regeneration mit Dehn- und Kraftübungen unterstützen. Sport- und Physiotherapeuten zeigen den Betroffenen die richtigen Übungen.

Wie können wir langfristig eine Achillessehnenentzündung verhindern?

Haben wir schon einmal unter einer Achillodynie gelitten, sollten wir als erstes auf Ursachenforschung gehen. Denn setzen wir unsere Achillessehne ständig zu starken oder falschen Belastungen aus, kehrt die Entzündung immer wieder zurück. Sind wir von einer Achillessehnenentzündung betroffen, reicht meist schon eine kleine Veränderung. So ist sich Prof. Dr. Gert-Peter Brüggemann sicher, dass in den meisten Fällen bereits ein Wechsel der Laufschuhe die Ursachen beheben kann.

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Erfahre mehr über die Wissenschaft hinter den Laufschuhen von True Motion

So verringern beispielsweise biomechanisch entwickelte Laufschuhe den Peitscheneffekt und die Sehnenverdrillung. Die U-TECH™ Technologie von True Motion verteilt und zentriert dank ihrer weichen Sohle in U-Form die Kräfte beim Fußaufsatz optimal. Dadurch verringern sich die Hebelkräfte. Das Ergebnis: Der Zug auf die Achillessehne bleibt gleichmäßig – und der Peitscheneffekt reduziert sich um 40 bis 50 %, erklärt Biomechaniker Brüggemann.

Ein weiterer Vorteil der U-TECH™ Technologie: Das zentrierte Aufsetzen des Fußes verhindert eine Verdrillung der Sehnenstränge. Die Kraftzentrierung verringert die belastenden Hebelkräfte. Dadurch zieht die Muskulatur gleichmäßig an diesen drei Strängen, die so nun weniger aneinander reiben.

Zudem sollte auf Dauer auch die äußerliche Reibung an der Achillessehne möglichst niedrig sein. Gerade deswegen ist es wichtig, dass der Fuß im Laufschuh weder zu viel noch zu wenig Platz hat. Eine an die Sehne angepasste, weiche Rückwand des Schuhs kann diese Reibekräfte verringern.

Beispielsweise zeigte eine groß angelegte Studie, dass so die Laufschuhe von True Motion die Achillessehne von Läuferinnen und Läufer im Vergleich zu herkömmlichen Neutral- und Stabilschuhen um durchschnittlich 10 % weniger belasten.

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