Fotos: Lina Retzlaff
Wenn ich anderen von meinem Beruf und meinem Projekt, von Kairo nach Kapstadt zu laufen, erzähle, stelle ich oft fest, dass dies eher ein Gesprächskiller als ein guter Einstieg ist. Für viele Menschen ist es einfach schwer, sich mit einem solchen Vorhaben zu identifizieren. Lasst mich also versuchen, das Eis ein wenig zu brechen.
Ich habe im Februar mit den Vorbereitungen für dieses Abenteuer begonnen. Nach meiner Rückkehr von einer 10.000 km langen Radreise durch Afrika fiel es mir sehr schwer, einfach zu einem „normalen“ Job zurückzukehren. Gleichzeitig wurde ich von den negativen Erwartungen überwältigt, die die Leute bezüglich meiner Erfahrungen hatten. Also beschloss ich, eine Idee in die Tat umzusetzen, auf die mich ein südafrikanischer Freund während meiner Fahrradreise gebracht hatte: Ich will alles daran setzen, der schnellste Mensch zu werden, der jemals von Kairo nach Kapstadt gelaufen ist. Mit diesem Weltrekordversuch möchte ich anderen zeigen, wie großartig Menschen im Allgemeinen und Afrikaner im Besonderen sind.
Das Laufen setzt meinen Körper einer anderen Belastung aus als das Radfahren, und ich wusste, dass ich mich darauf vorbereiten musste. Nachdem ich über ein Jahr lang fast gar nicht gelaufen war, musste ich auch darauf achten, mich nicht zu verletzen. Drittens war mir klar, dass es keinen Trainingsplan von der Stange gab, der mich darauf vorbereiten würde, jeden Tag 60 km zu laufen.
Also nahm ich, was ich hatte, und erstellte mithilfe meiner Trainer Flo und Andi ein einfaches Trainingsprogramm, das auf den folgenden Ideen basierte: Wir steigerten langsam das Laufpensum, um meinen Körper an die Belastung zu gewöhnen, wir nahmen das Radfahren hinzu, um die nötige Ausdauer aufzubauen, und wir nutzten Krafttraining, um auch während langer Läufe eine natürliche Laufform beizubehalten und die Belastung für meine Gelenke zu minimieren.
In den verbleibenden gut zwei Monaten beträgt mein wöchentliches Trainingspensum mehr als 20 Stunden. Ich trainiere oft zweimal am Tag, laufe und fahre auf den Straßen in und um Berlin, um meinen Körper so gut wie möglich vorzubereiten. Vorbereitet zu sein bedeutet nicht, dass ich wie bei einem normalen Wettkampf zu Höchstleistungen auflaufe. Vorbereitet sein heißt, dass ich fit genug bin, um die ersten Wochen ohne Verletzungen und Krankheiten zu überstehen. Den Rest muss ich der Zeit und der Fähigkeit meines Körpers überlassen, sich an seinen neuen Alltag mit 60 km täglichem Laufen anzupassen.
Deshalb erwarte ich, dass der Anfang der schwierigste Teil dieses Abenteuers sein wird. Sobald es mir gelingt, einen Rhythmus zu finden und eine Routine aufzubauen, hoffe ich, dass mein Leben auf den Straßen und Wegen weniger anstrengend wird.
Meine Einstellung wird ausschlaggebend dafür sein, dass ich diesen Punkt erreiche und schließlich die „Ziellinie“ überquere. Zunächst einmal betrachte ich das Ganze aber gar nicht als Rennen oder Wettkampf. Bei einem Rennen kämpft man sich durch den Schmerz und versucht, die Linie zu überqueren, damit er so schnell wie möglich zu endet. Man akzeptiert den Schmerz nicht, sondern bekämpft ihn. Bei einer 200-Tage-Reise funktioniert das nicht. Wenn ich den Prozess nicht annehme, sondern nur an sein Ende denke, brauche ich gar nicht erst anzufangen. Natürlich wird es bei diesem Unterfangen eine Menge Schwierigkeiten und Unannehmlichkeiten geben, aber ich kann nicht davor weglaufen. Die einzige Chance, die ich habe, ist dies zu akzeptieren und anzunehmen.
Leider sind wir nicht mit einer solchen Denkweise geboren und aufgewachsen, und sie anzuwenden ist viel schwieriger als sie zu verstehen. Deshalb trainiere ich bewusst und ohne Kopfhörer in den Ohren, mit den auftauchenden Gedanken umzugehen, anstatt mich von ihnen abzulenken. Ich praktiziere Vipassana-Meditation, beobachte meine Empfindungen und versuche, angenehmen und unangenehmen Gefühlen gegenüber gleichmütig zu bleiben. Ich schlafe jeden Tag acht bis neun Stunden, was nicht nur meinen Muskeln hilft, sich zu erholen, sondern auch meine Gefühlskontrolle unterstützt.
Am wichtigsten ist, dass ich versuche, die Dinge nicht zu ernst zu nehmen. Ich versuche etwas, was ich noch nie zuvor gemacht habe. Es kann funktionieren und es kann auch schief gehen. Wenn ich es zu Fuß quer durch den afrikanischen Kontinent schaffe, ist das großartig. Wenn ich es schaffe, diese Geschichte mit Tausenden von Menschen zu teilen und eine positive Veränderung in ihnen auszulösen, ist das wunderbar.
Wenn nicht, wird das Leben weitergehen.
Die Sonne wird auch am nächsten Tag aufgehen, die Uhren werden weiterlaufen, ein Sack Reis wird umkippen und ich werde einen Weg nach vorne finden. Mich aktiv an diese Wahrheit zu erinnern, hilft mir, mich von all den Sorgen zu lösen, die uns sonst leicht verschlingen können.
Wann immer ich Zeit habe, sitze ich vor meinem Laptop und plane und organisiere dieses Projekt. Kontinuierlich biete ich Organisationen und Menschen die Möglichkeit an, Teil der Geschichte zu werden. Es fühlt sich an wie ein weiterer Ausdauersport, den ich betreibe. Potenzielle Partner zu finden, die richtigen Leute zu kontaktieren, E-Mails zu verschicken, Telefonate zu führen, nachzufassen. In diesem Sinne unterscheidet sich meine Arbeit nicht von vielen anderen Bürojobs.
Es gehört nicht zu meinen Lieblingsaufgaben, die dieses Leben mit sich bringt, aber es ist eine, die ich gut gehandelt bekomme. Was für mich aber definitiv gegen meine Intuition geht, ist das öffentliche Teilen meines Projekts. Ich habe immer in dem Glauben gelebt, dass meine Handlungen gewöhnlich sind. Ich habe Dinge getan, die sich intuitiv anfühlten. Jetzt muss ich eine Außenperspektive einnehmen und kommunizieren, Geschichten und Erzählungen identifizieren, an denen andere interessiert sind oder von denen sie – im Idealfall – profitieren. Ich muss mich daran gewöhnen, dass Menschen, die mich nicht persönlich kennen, meine Handlungen und Gedanken betrachten und beurteilen.
Während der Vorbereitung stehe ich vor Herausforderungen, und ich werde im Laufe dieses Abenteuers noch so viele weitere erleben. Aber die positiven Ergebnisse, die Vorteile und Möglichkeiten, die Türen, die sich durch dieses Unterfangen öffnen werden, motivieren mich jeden Tag. Jeder Tag wird Ungewissheit, Aufregung und unerwartete Erfahrungen mit sich bringen. Diese Schönheit ist es, worauf ich mich konzentriere und die ich mir immer wieder vor Augen führe. Das ist es, was ich mit allen teilen und allen vermitteln möchte, die meine Reise verfolgen.
Seid dabei und folgt mir und True Motion auf diesem Abenteuer. Seht selbst, ob sich meine Vorbereitung gelohnt hat, wie weit ich laufen und wie gut ich mit den vor mir liegenden Herausforderungen umgehen kann. Ich bin sicher, ihr werdet viele Gelegenheiten haben, mich an meine eigenen Worte zu erinnern. Ich bin mir ebenso sicher, dass ihr viel Inspiration finden werdet, um das Unbekannte zu erkunden und zu erkennen, dass Menschen großartig sind!
In der Nacht. Und am Tag. Wenn die Welt verstummt und wir den Reiz der unendlichen Möglichkeiten spüren, wenn wir vor unserer Haustüre starten, die Straßen und Wälder erkunden. Wenn aus Sommernächten Herbsttage werden, wenn wir durch Wasser laufen und über Stock und Stein springen. Wenn wir neue Wege entdecken, egal was passiert – dann laufen wir, wo und wann immer wir wollen. Oder kurz: der neue U-TECH Nevos Elements next gen.
Unsere Technologie ist zu nahezu 100 % aus wissenschaftlichen Erkenntnissen und biomechanischer Forschung abgeleitet. Maßgeblich verantwortlich dafür ist Prof. Dr. Gert-Peter Brüggemann, jahrzehntelanger Leiter des Instituts für Biomechanik und Orthopädie an der Deutschen Sporthochschule Köln. In den vergangenen 25 Jahren war er Teil zahlreicher innovativer Laufschuhentwicklungen – und damit gefragter Experte bei den Giganten der Branche.
Entdecke alle Stories von True Motion – und sei immer informiert über neue Produkte, Aktionen und Events. Kurz: Center your run!
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